Kulturfahrt 25. Juni auf dem Neckar – von der Stauferpfalz zum Götz v. Berlichingen

 

Pünktlich um 7:45 Uhr startete unserer Bus mit fast 50 Personen in Richtung Bad Wimpfen. Schon nach 90 Minuten erwarteten uns am Rathaus der Stauferstadt Bad Wimpfen zwei Damen  in  historischen Gewänder als „ Beatrix von Burgund „  und „ Konstanze von Aragon „  . Diese beiden  Damen  führten uns 90 Minuten durch die Kaiserpfalz.

Beginnend an der heutigen evangelischen Stadtkirche , im 13 Jahrhundert im romanischen Stil begonnen und bis um 1520 als spätgotische Hallenkirche vollendet,  sahen und erfuhren wir zunächst neben der Baugeschichte und die Details der Kirche wie ; 2 wertvolle Altäre von 1500 und 1519 ; lutherischer Beichtstuhl ; Mirakelkreuz , Pieta um 1370 als älteste Einzelskulptur und über die authentisch besterhaltene  Orgel aus 1747 von Johann  Adam Ehrlich.

Anschließend streiften wir durch kleine Gassen ,  begeisterten uns an prächtige Fachwerkhäuser wie das „ Riesen „ und „ Bügeleisenhaus“  vom Bürgermeister Elsässer und erfuhren , dass Otto I Wimpfen um 965 das Stadtrecht verlieh. Die Kaiserpfalz  geht auf den Besuch Friedrichs I Barbarossa 1182 zurück. Die Stauferkaiser haben keine Hauptstadt, sie ziehen von Pfalz  zu Pfalz , halten dort Hof und sprechen Recht. So ist Wimpfen immer wieder auf Zeit der Nabel des Reichs. Doch nicht nur Barbarossa war Wimpfen Residenz: Heinrich IV hielt sich drei mal hier auf, Friedrich II sogar  acht Mal . Die Stadt Wimpfen wurde um 1300 Freie Reichsstadt und der wirtschaftliche Aufschwung  ist bis ins frühe 17. Jahrhundert dokumentiert.

Überragt wird die Kaiserpfalz vom knapp 59 Meter hohen Wahrzeichen, dem Blauen Turm.

Gleich daneben kehrten wir zum , verdienten Mittagstisch bei Lukulos am Blauen Turm  mit Terrasse mit Neckarblick,  ein.

Gut gestärkt brachte uns der Bus zur Neckaranlegestelle  wo schon unser Schiff auf uns wartete. Schnell wurden die reservierten Plätze belegt und es hieß  „ Leinen los „ –

Nach den Worten von  Mark Twain  „ Deutschland ist im Sommer der Gipfel der Schönheit , aber niemand hat die Schönheit  wirklich wahrgenommen , der nicht auf dem Neckar mit dem Floß ( Schiff ) hinab gefahren ist! „  So genossen wir bei Kaffee und Kuchen  eine wunderbare 90 Minuten Schifffahrt durchs liebliche Neckartal (teil der Burgenstrasse) von Bad Wimpfen nach Neckarzimmern, Jagstmündung , dann vorbei an den Burgen Ehrenfried, Guttenberg Schloss  Horneck und Hornberg.

In Neckarzimmern brachte uns der Bus zur Burg Hornberg ( Ehemals Stammsitz des Ritters Götz von Berlichingen ) . Durch Zufall hatten wir die Ehre persönlich vom Eigentümer und Burgherrn  Baron Dajo v. Gemmingen-Hornberg  begrüßt zu werden.  Er ließ es sich auch  nicht nehmen die angemeldete Führung selbst zu halten. Dadurch hatten wir das Glück auch einige private Räume zu besichtigen und erfuhren u. a. auch , dass das Weingut Burg Hornberg ( urkundlich das 2. älteste Weingut der Welt  ( urkundlich seit 1184 ) ist. Hier noch einige Grunddaten: Vor 1200 ( Graf v. Lauffen ) ; 1517 – 1594 (Herren v. Berlichingen )  ; nach 1612 ( Herren v. Gemmingen-Hornberg ) .

Nach einer interessanten Führung brachte uns der Bus zum Weingut Baumgärtner nach Sachsenheim - Hohenhaslach  , wo wir unseren Ausflug bei einem leckeren Winzervesper und einer guten Weinprobe ausklingen ließen. Gegen kurz nach 2230 Uhr kamen wir etwas leicht verspätet gut gelaunt in Nufringen an. Es war mal wie immer ein sehr gelungener Ausflug. Vielen Dank an Benno und Michael für die sehr gut organisierte Reise. Wir freuen uns schon auf unseren Jahresausflug.

                                                                                     Lothar Vieth