LTT Besuch Don Quijote

Ein unterhaltsames und musikalisches Theatervergnügen, geschrieben von der Autorin Rebekka Kricheldorf nach dem Roman von Miguel de Cervantes, erlebten Mitglieder des Kulturkreises Nufringen in der letzten Woche im Landestheater Tübingen.  Das Stück steht unter dem Motto: Was hieltet ihr davon, wenn euer Leben ein Roman wäre?“

Zum Inhalt: Lesen bildet, hat manchmal aber auch gefährliche Nebenwirkungen. So geschehen bei Herrn Alfons, der offensichtlich zu viele Ritterromane gelesen hat. Denn eines schönen Tages nennt er sich Don Quijote und zieht mit seinem Knappen Sancho Pansa hinaus in die Welt, um ihr zurückzugeben, was er schmerzlich vermisst: Ritterlichkeit – Sinn im Leben – Gerechtigkeit – Schutz der Armen und Schwachen – Liebe. Don Quijote will die Welt von Grund auf verändern: Sie soll nicht mehr undurchschaubar und kalt, sondern einfach, klar und menschlich sein. Und wird sie das nicht freiwillig, dann eben mit Gewalt. Don Quijotes Versuch, die Welt zu retten, ist ein aussichtsloser „Kampf gegen Windmühlen“, den er ein ums andere Mal verliert. Seine vermeintlichen Freunde tun zudem alles, um Herrn Alfons von seinem Wahn zu heilen. Doch als die Liebe zu der von ihm angebeteten Schönheit Dulcinea unerwidert bleibt, wird Don Quijote immer mehr zum Ritter von der traurigen Gestalt 

 Der Roman „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes erschien 1605 und 1616 in zwei Teilen. Mit der Geschichte des ungleichen Paares Don Quijote und Sancho Pansa schuf Cervantes ein Universalkunstwerk, in dem sich seit Jahrhunderten jede Generation immer wieder neu und anders wiederfindet. Don Quijote erscheint uns heute als phantasievoller, radikaler Träumer und gewalttätiger, rechter Rebell. Und die Frage ist: Wie können wir der Welt zurückgeben, was ihr fehlt?

( Bilder: © LTT) Hartmut Lübbert