Berlin, Berlin- wir waren in Berlin

 

Nach 2006 war der Kulturkreis erneut Ende August in Berlin. Diesmal unter dem Motto: „Das geschichtliche Berlin“. Der 4-tägige Jahreshauptausflug 2014 war erneut ein voller Erfolg mit vielen interessanten und bewegten Eindrücken, wobei Spaß und Freude nicht zu kurz kamen. Der nahezu ausgebuchte 4*-Bus war am Abreisetag wie geplant pünktlich an der Spree Schiffanlagestelle

Ab 16.15 Uhr sahen wir bei bestem Wetter per Schiff viele Sehenswürdigkeiten, wie z. B. die Gebäude des Regierungsviertels und der Museumsinsel.

Danach ging es dann zu unserem Hotel, wo uns freundlich die Zimmer zugewiesen wurden. Alle Teilnehmer waren hocherstaunt über diese gebuchte erstklassige Unterkunft ****-Hotel „ MARITIM pro Arte“, ein modernes Kunst-& Designer Hotel im Herzen Berlins. Für 19.00 Uhr lud der Kulturkreis zum Aperitif und Abendessen in diesem Hotel ein. Die Reiseteilnehmer staunten nicht schlecht bei der Selbstbedienung am Buffet. Es gab fast alles, was das Herz und der Gaumen begehrten. Anschließend bot sich ein individueller Abendspaziergang unter den Linden an. Das Brandenburger Tor war nur etwa 10 Fußminuten entfernt.

 

Der nächste Tag begann mit einem sowohl ausgiebigen wie auch hervorragenden Frühstück. Bei der anschließenden ganztägigen Stadtrundfahrt wurden wir von einer ausgezeichnet vorbereiteten Stadtführerin begleitet, die als gebürtige Berlinerin mit ihrer Berliner Ausdrucksweise und besonderem Scharm uns viel Hintergrundwissen zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten und zu Ihrer Stadt vermittelte.

Weil auch die Gedenkstätte Hohenschönhausen zur DDR-Geschichte gehört, besuchten wir dieses große Stasigefängnis. Auch hier hatten wir Glück. Ein Zeitzeuge erklärte uns an Ort und Stelle erschütternde Verhörmethoden. Bei den Zellenbesichtigungen lief so manch einem Besucher es kalt über den Rücken herunter. Immer wieder kamen Gedanken in einem auf, wie kaltherzig Menschen über andere Menschen, die keine Schuld auf sich geladen haben, so sein konnten. Von dem Zeitzeugen erfuhren wir, dass viele der damaligen Verhörer heute in angesehenen Postionen arbeiten. Sichtlich beeindruckt steuerten wir dann ein typisches Berliner Lokal zum Mittagessen an.

Ein weiterer Höhepunkt war anschließend der Besuch im Haus der Wannseekonferenz. In der heutigen Gedenkstätte, die von 1941 bis 1945 als Gäste- und Tagungshaus der SS genutzt wurde, besprachen am 20. Januar 1942 fünfzehn hochrangige Vertreter der SS, der NSDAP und verschiedene Reichsministerien die Kooperation bei der geplanten Deportation und Ermordung der europäischen Juden. Viele Zuhörer meinten anschließend, dass sie diese grausame Veranstaltung in den vorgetragenen detaillierten Facetten nicht gewusst haben. Nach dem Vortrag des eigens für uns abgestellten Historikers, stellten wohl viele Besucher sich die Frage, was für barbarisch verbrecherisches Gedankengut in den pathologischen Hirnwindungen von Heidrich, Eichmann, Freisler und Konsorten wohl vorgegangen sein mag. Das anschließende Abendessen in einem Lokal im Nicolaiviertel war dann Anlass wieder zum Tagesgeschehen zurück zu kehren.

Der anschließende Tag war der ehemaligen Garnison- und Residenzstadt Potsdam gewidmet. Eine kundige Stadtführerin zeigte uns die Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt von Brandenburg. Höhepunkt waren die Park- und Gartenanlagen, sowie die Innenbesichtigung Schloss Sanssouci. Ein Besuch im gegenüber dem Schloss gelegenen Restaurant „Mövenpick“ zur Einnahme des Mittagessens beendete den Aufenthalt in Potsdam.

Abends ging es dann zum Theater am Kurfürstendamm zur Vorstellung „Ziemlich beste Freunde“. Die vielen Stellen zum Lachen dienten als wohltuendes Kontrastprogramm zu den beiden bewegenden Punkten des Vortages. Fröhlich gelaunt gab es zum Schluss des Tages noch einen Absacker in der Hotelbar, verbunden mit angeregten Gesprächen über das bisher bei dieser Fahrt Erlebte.

Auf der Rückfahrt gab es nach dem Mittagessen in Erfurt noch eine Altstadttour zu Fuß, begleitet durch einen ebenfalls sich in Erfurt bestens auskennenden Stadtführer. Nufringen hatte uns - wie vorgesehen - pünktlich um 20.30 Uhr wieder. Sehr oft war bei der Verabschiedung zu hören: „einmalig schöne und bestens organisierte Reise nach Berlin“ - danke Kulturkreis Nufringen!

Horst Maybauer