Zum Jahresende besuchten wir noch einmal das Landestheater Tübingen mit

"Endlich Eiszeit".

Dieses Stück wurde fürs Theater geschrieben nach dem bekannten Kunstmärchen von Wilhelm Hauff: "Das kalte Herz".

Kurz zum Inhalt der modernen Umsetzung im LTT:

Peter Munk wohnt noch bei seiner Mutter und arbeitet in der ortsansässigen Schokoladefabrik im Schwarzwald. Doch das ist ihm nicht genug, seine Kollegen langweilen ihn, er fühlt sich ausgeschlossen vom 'wahren Leben' und träumt von Reichtum, Ansehen und Erfolg bei Frauen. Als eine dubiose E-Mail ihm den Gewinn einer knappen Million Euro verspricht, rücken seine Träume in greifbare Nähe. Ohne lange nachzudenken, geht er auf das Angebot

ein und erhält das Geld auch tatsächlich. Doch hätte er sich nicht etwas Anderes wünschen sollen? Etwas, was wichtiger gewesen wäre als das bloße Kapital?

Sicher, aber er macht es nicht und läuft so in sein Unglück.

"Das Leben ist die Summe seiner Fehler" dies ist das Motto diese Stückes.

Ach ja, da wäre noch die ungewöhnliche Kulisse des Stückes. Statt im Wald, wie in dem Märchen mit dem Köhler beschrieben, spielt es überwiegend im Wasserbassin.

Es ist zwar interessant und macht Spaß, aber man weiß nicht so recht, warum es da steht. Später kommt das Wasser auch wiederholt und ausdauernd als Regen von oben. Gut, dass die Schauspieler alle in Plastikklamotten stecken, die ihnen grellbunt am Körper kleben wie moderne Märchenfiguren. Gut, daß nach der Pause dann doch noch ein packendes Finale hingelegt wurde.                                                

Hartmut Lübbert

Fotos © Patrick Pfeiffer / LTT