Vernissage verzaubert Rathaus in eine Kunsthalle

Sonntag , 6. Oktober 2013

Jacqueline Vieth bei der Begrüßung im Rathaus Nufringen

Am 06. Oktober begrüßte im Ratssaal des Nufringer Rathauses Jacqueline Vieth, die seit etlichen Jahren im Kulturkreis als Beirätin für Vernissagen zuständig ist, die zahlreich erschienenen Besucher. Das starke Interesse an dieser besonderen Ausstellung lag wohl an der gebotenen künstlerischen Vielfalt. Gleich 6 Kunstschaffenden vom Gäufeldener Arbeitskreis stellten ihre Werke aus.

Evelin Arndt, die seit 20 Jahren Keramikkurse für Kinder und Erwachsene an der VHS Gäufelden gibt, eignete sich an der Freien Kunsthochschule in Nürtingen neue und besondere Techniken an. In Verbindung ihres künstlerischen Wissens und ihren Ideen gestaltet sie sehens- und staunenswerte Formen. 6 Objekte in der Nufringer Ausstellung haben die Kugel als Ausgangsform, die dann verformt, gequetscht, eingedrückt, poliert und mit Engoben und Oxyden eingefärbt wurden. Gebrannt wurden die Objekte entweder in der Rakutechnik oder in der Kapsel im Elektroofen. Durch diese Brennverfahren entstehen erdige und schwarze Farbspuren.

Angela Eichhorn arbeitet seit über 15 Jahren mit Ton. Im Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens steht meist der Mensch in seiner Gestalt, ausgehend vom konkreten Bildnis bis hin zur Abstraktion. Der Ausgangspunkt ist meist ein empfundenes oder erlebtes Thema. Die Skulpturen zeigen oft weibliche Figuren, die nicht auf anatomische Vollständigkeit ausgerichtet sind. Gleichwohl erkennt man einen lebendigen Ausdruck, der auch durch die speziellen Brenntechniken hervorgerufen wird.

Annemaria Leschinger, die auch Mitglied des Kulturkreises Nufringen ist, empfand seit jeher eine Faszination im Umgang mit Farbe, Papier und Wasser. Infolge ihrer steten künstlerischen Weiterbildung erschafft sie Bilder in verschiedenen Stilrichtungen. Das Wichtigste für die Künstlerin ist ihre Intuition und Spontanität durch fantasievolles Spiel mit der Kraft der Farben. Alles in einem offenen Prozess und zu verstehen als Komposition. Für die Künstlerin ist es spannend zu erfahren, wie sich Intuitive mit dem Gewollten verbindet.

Carola Schaffner sieht die Wurzeln ihrer Kreativität bis zu ihrer Kindheit und Jugend zurückliegend. In Colorado, USA, studierte sie u. A. Kunst. Ausgehend von der Pastell- über Aquarellmalerei widmet sie sich heute hauptsächlich den Acrylfarben. Insbesondere gespachtelte Effekte sollen den Farben zweidimensionalen Malgrund geben. Französische Impressionisten und die Maler Gerhard Richter und Herbert Brandl dienen ihr als Inspiration und als Wegweiser.

Gerhard Schweder greift gerne Themen unserer Zeit auf. All seine ausgestellten Bilder sind mit einer Zeichenfeder hergestellt von schier unendlicher Akribie. Von der Feder benutzt er beide Seiten, also auch die Rückseite, mit der er eine breitere Fläche erzeugen kann. Des Künstlers Lieblingsobjekte sind Olivenbäume, die er immer wieder auf seine Art mit der Feder und auch mit Farbe gerne darstellt.

Rolf Erhardt konnte leider nicht persönlich aufgrund seiner Behinderung der Vernissage beiwohnen. Er ist durch einen Unfall seit 10 Jahren querschnittsgelähmt. Er hat sich bei seinen Bildern dem Neo-Surrealismus verschrieben. Seine Bilderwelt drücken Träume, Fantasien und Visionen des Unterbewusstseins aus. Rolf Erhardt malt seit frühester Jugend. Er arbeitet vorwiegend mit Aquarell und aktuell ausschließlich mit Ölfarben.

Auch entstanden Kunstobjekte mit Tinte, aus Holz, Steinen, Glas und Metall. Derzeit arbeitet er an einer Serie mit bemalten Musikinstrumenten aus aller Welt.

Vor, zwischen und nach der Einführung zu den ausgestellten Kunstwerken, gab es für die Besucher nicht nur Kunst für die Augen, ebenso wurden auch die Ohren künstlerisch verwöhnt. Die Anwesenden erhielten mehrere fetzige Kostproben des Jazz Duos Hardt Stompers. Am 3. November bieten in der Wiesengrundhalle im Rahmen der Jazz Matinee die Hardt Stompers in großer Besetzung ihr volles Programm.

Nach der Überreichung der obligatorischen Blumensträuße erklärte Jacqueline Vieth die Vernissage für eröffnet. Damit neben den Augen und Ohren auch der Gaumen nicht zu kurz kommen sollte, verwies Vieth auf die Ausgabe der bereitgestellten gekühlten Getränke hin, natürlich kostenlos. Mit einem Glas Sekt oder Wein oder auch einem alkoholfreien Getränk in der Hand ließ sich trefflich über die ausgestellten Kunstgegenstände fachsimpeln.

 


Die mit Unterstützung der Nufringer Bank zu besichtigenden Kunstausstellung ist noch bis 8. November möglich. Alle Exponate können käuflich erworben werden. Preislisten liegen aus. Der Kulturkreis Nufringen wünscht den Künstlern viel Erfolg und den Käufern viel Freude an den erworbenen Kunstgegenständen.

 

Horst Maybauer