Besuch Landestheater Tübingen 7.12.2013

 

„Die kriechende Mittelmäßigkeit kommt weiter als das geflügelte Talent.“

 

Diese Worte könnte man als Motto über das Theaterstück von Friedrich Schiller stellen:

 

Der Parasit...oder die Kunst, sein Glück zu machen

 

Warum also in die Ferne schweifen, das Landestheater Tübingen liegt doch so nah !

Das sagten etliche Mitglieder des Kulturkreises und fuhren mit der Ammertalbahn am Samstag, dem 7. Dezember, zu einem gemeinsamen Theaterbesuch ins LTT.

 

Zum Inhalt:

Der Fisch stinkt nicht immer vom Kopf - manchmal sind es auch die intriganten Ehrgeizlinge in der zweiten Reihe, die allein nach Macht und Einfluss gieren und das Ansehen der Administration beschädigen. Ein solcher ist der Hochstapler Selicour, seines Zeichens Berater des neuen Ministers Narbonne. Während sich Selicour nur mit den schönen Seiten des Beamtendaseins abgibt und blendet, wo andere arbeiten, leisten seine Kollegen tatsächlich etwas. Firmin zum Beispiel, ebenfalls Ministerialbeamter, hat aus freien Stücken eine Liste der Verfehlungen unter dem vorigen Amtsinhaber zusammengestellt. Und just diese verlangt nun Narbonne, der richtig aufräumen will. Da kommt es Selicour gerade recht, dass Firmin keine eigenen Ambitionen hat, sondern nur der Sache dienen will.

Selicours Blitzkarriere ruft Erstaunen und Abscheu hervor. La Roche, der durch ihn seine Stelle verloren hatte, der junge Dichter Karl Firmin, der seine angebetete Charlotte an Selicour zu verlieren droht, und Firmin, dem die rechtmäßige Anerkennung durch Narbonne versagt bleibt - sie alle sinnen auf Rache. Wie soll man diesen Parasiten am weiteren Aufstieg hindern, wenn nicht durch eine Intrige? Oder wird er sich mit seiner windigen Art ein weiteres Mal retten können?

          

Zum Gelingen des Theaterabends gehörte nicht zuletzt ein gemeinsames Essen im LTT Restaurant vor der Aufführung sowie ein Abschlußtrunk, bevor es wieder mit der

Ammertalbahn nach Hause ging.

 

Hartmut Lübbert