Neues Theodor Schüz Bild im Rathaus Nufringen

Abschied vom Elternhaus

( Farbdruck 1897 )

 

In den letzen Jahren seines Aufenthaltes in München, also zwischen 1860 und 1866 entstand das Bild Abschied vom Elternhaus.

Ein junges Mädchen nimmt Abschied von seinen Eltern, Geschwistern und seinem Großvater, die sich vor dem Hausseingang versammelt haben. Der Blick des Mädchens spiegelt ihre Traurigkeit wieder. Kompositorisch trennte Schüz die junge Frau von der heimatlichen Welt. Die zurückbleibenden Familienmitglieder stellte er auf die Stufe vor dem Hauseingang, der von seinem Dachvorgang geschützt wird, während das Mädchen schon außerhalb dieser Welt, unter freiem Himmel steht. Es bleibe eine einzige Verbindung. Ihre Rechte berührt die Hand der Mutter, die sie ihr zum Abschied reicht. Die Hände treffen sich genau in der Mittelachse des Gemäldes. Durch eine Kontrastreiche Farbgestaltung hob Schüz die für ihn wichtigen Punkte der Szene hervor, vor allem das Gesicht der Mutter, das sich deutlich von der dunkleren Gestalt des Vaters abhebt.

Der Abschied vom Elternhaus ist eines der letzten Bilder, die der Maler in seinen Aufzeichnungen erwähnt hat, die mit dem Ablauf seines Münchener Aufenthaltes enden.

Zu diesem Zeitpunkt hat er im malerischen eine perfekte, ausgereifte Beherrschung der Technik erreicht. Kompositorisch hält Schüz weitgehend an dem schon früh gefundenen Schema fest. Er setzt das Hauptgeschehen, die Figuren , großformatig, frontal in den Vordergrund, der oft übergangslos vom Hintergrund getrennt ist.

 

( Text aus dem Buch Theodor Schüz von Hans Albrecht Oehler und Martina Röben )