Mit 23 Teilnehmern ging es am 9.5. morgens mit der S-Bahn von Nufringen nach Benningen am Neckar. Unsere Gruppe wurde von 2 Stadt- und Museumsführern vom Bahnhof abgeholt und wir starteten sogleich mit der Besichtigung der römischen Ausgrabungen im Zentrum von Benningen.

Die Bürger von Benningen sind zu Recht stolz auf die Funde aus den Zeiten, als dort ein römisches Kastell existierte und der Neckar die Grenze des römischen Reiches bildete ( ca. 85 n. Chr. ). Am Neckarlimes entstanden viele Kohortenkastelle, wie das in Benningen.

Auch hinterließen die Römer viele interessante Steinskulpturen und Säulen, wie die Jupitergigantensäule und Teile der römischen Strasse, die im Originalzustand besichtigt werden kann.

Ziel der Ausfahrt war auch ein Besuch im örtlichen Heimatmuseum mit derzeitiger Sonderausstellung " Teller , Töpfe , Leibgerichte " mit Einblicke in die historische schwäbische Küche. Viele Küchengeräte aus Großmutterszeiten und historische Kochbücher wurden uns präsentiert. Und immer wieder hallte der Ruf durchs Haus " so was hatten meine Eltern / Großeltern / Tanten auch!"

Der Wiedererkennungswert dieser alten Küchentechnik spiegelte sich im Dauerlächeln unserer Teilnehmer. Die ständige Ausstellung des Heimatmuseums im ehemaligen Gasthaus " zum Adler " war ein weiteres Highlight unseres Besuches. Schon 1630 gründete Melchior Hirschmann diese Herrberge mit Gastraum und Pferdeställen an einem vielgenutzten Neckarübergang. Die Familie Hirschmann wurde später auch bekannt durch die technische Entwicklung des Bananensteckers .

Ein voluminöser Kachelofen mit vielen naiven Malereien und zeitgenössischen Sprüchen zeugt vom damaligen Wohlstand. Der örtliche Verein für Heimatkunde hat dort ein echtes Juwel errichtet und pflegt dieses mit grosssem Engagement. Jedes jahr locken neue Sonderausstellungen, für die sich weitere Besuche lohnen. 

Zum Abschluß durften wir auch noch den grossen Gewölbekeller besichtigen, der mit vielen alten bäuerlichen Geräten und Werkzeugen ausgestattet ist. Ein Glässchen Most erfrischte uns dann für den 1,5 km langen Fußweg von Benningen über die Neckar Fußgängerbrücke nach Marbach.

Herr Erbslöh hatte als unser Stadtführer in Marbach auch auf diesem Weg einige historische Begebenheiten zu erzählen, die diese Gegend geprägt haben. In Marbach angekommen, war es Zeit für ein Mittagessen im " Ochsen " und für jeden war etwas nach seinem Geschmack vorhanden.

Danach startete der Stadtrundgang in Marbach mit Besichtigung und Erklärung der Alexanderkirche, die Altstadt mit Besteigung des Oberen Torturmes. Anschließend ging es zum Geburtshaus Tobias Mayer. Der Geograph und Astronom Tobias Mayer ist weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt und seine Geburtsstadt Marbach feiert z. Zt. den 250 igsten Todestag. In der Seefahrernation England ist T. Meyersehr viel bekannter als Wegbereiter der astronomischen Navigation. 

Als Sammelpunkt und krönenden Abschluss hatten wir uns wieder die Ein - Mann - Brauerei in der Salzscheuer ausgesucht. Ein köstliches helles und leckeres dunkles Bier wurde mit vielen Späßchen und Anekdoten von Herrn Bader serviert. Trotz S-21 gelang uns die Heimfahrt wieder per S-Bahn. Zufriedene Gesichter und lebhafte Erzählungen während der Heimfahrt zeugten von einem gelungenden Tagesausflug.

Benno Arndt