Ausstellung Tamara Gross 28.10. bis 30.11.2012

Sfumato

Was ist Sfumato ?

 

Diese Frage stellten sich zunächst viele Besucher, die am Sonntag, 28 Oktober 2012 zur Ausstellungseröffnung von Tamara Gross im Nufringer Rathaus erschienen waren.

 

Jacqueline Vieth, die im Nufringer Kulturkreis für Vernissagen als Beirätin zuständig ist, begrüßte die in großer Anzahl erschienenen Gäste im bis auf den letzten Sitzplatz gefüllten Ratssaal. Anschließend sprach die Bürgermeisterin, Frau Binninger einige Grußworte und ließ alle Anwesenden im Nufringer Rathaus wissen, sie seien herzlich willkommen.

Im Rahmen der Einführung wurde auch schnell die Maltechnik Sfumato erklärt. Sfumato bezeichnet eine von Leonardo da Vinci entwickelte Technik in der Ölmalerei, Landschaften in einen nebligen Dunst zu hüllen und alles mit Weichheit zu umgeben. Zum Beispiel das bekannte Gemälde der Mona Lisa. Das mystische Lächeln der Mona Lisa zieht auch heute noch Betrachter in seinen Bann. Leonardo da Vinci hat die Perfektion und Finesse seiner Bilder dank einer von ihm perfektionierten Technik erreicht, die als Sfumato (italienisch für „neblig“, „verschwommen“) bezeichnet wird. Dabei werden mehrere Farbschichten übereinander aufgetragen. Die Farben „verschwimmen“ und verleihen dem Gesicht eine geheimnisvolle Ausstrahlung.

Die Einführung und Erklärungen zu dieser erlernten Maltechnik der Künstlerin Tamara Gross nahm in gekonnter Rede Gabriele Königs vor, die selbst Schülerin von Tamara Gross ist. Die Besucher erfuhren, dass die Wiege der Künstlerin in Minsk in Weißrussland stand, wo sie auch die dortige Kunstakademie besuchte. Dort erhielt sie die klassische Ausbildung, die auch die Großen wie Picasso und Matisse und Chagall genossen haben. Heute wohnt und arbeitet die Künstlerin im Landkreis Calw. In Wimberg betreibt sie eine eigene Kunstschule.

Beim Rundgang durch die Ausstellung fasziniert die künstlerische breite Technik. Zu sehen sind Bilder in Öl, Acryl, Pastell, Aquarell und Kohle.

 

So ganz nebenbei erfuhren die Besucher auch etwas über die großen künstlerischen Vorbilder von Tamara Gross. Ganz oben steht Leonardo da Vinci, der große Maler der Renaissance und auch weil Leonardo ein Universalgelehrter war mit einem riesigen weiten Horizont. Auch Tamara Gross lehrt ihren Schülerinnen und Schülern, beim Malen niemals das Hirn ausschalten. Als Künstler braucht man ein riesiges Wissen und einen ganz weiten Horizont. Das zweite Vorbild von Tamara Gross ist Pablo Picasso. Er habe perfekt die gegenständliche Malerei beherrscht und zugleich immer wieder neue Ausdrucksformen ausprobiert.

Auf ein künstlerisch sehr anspruchsvolles Bild von Tamara Gross, das auch in der Ausstellung zu sehen ist, wurde im Einführungsgespräch näher eingegangen. Es heißt: „Maria 1932“. Eine schöne junge Frau sitzt auf einem Balkongeländer. Im Hintergrund viel frisches Grün, maigrün, die Frau im weißen Kleid. Sie ist schwanger. Verträumt sieht sie aus. Sie freut sich auf das Kind und spürt wohl das Leben, das sich in ihr bereits regt. Und doch: Neben ihr sind tiefdunkle Flächen. Sie stehen für die dunklen Gefühle, für das Unheil, das sich 1932 schon zusammengebraut hat. Und man erahnt, was die Schwangere denkt. „Wie wird die Welt sein, in der mein Kind leben wird?“ Vieles bleibt in Andeutungen, sfumato eben. Schon alleine dieses Bild anzuschauen, lohnt ein Besuch dieser Ausstellung. Die Bilder können zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses Nufringen bis 30. November 2012 besichtigt und käuflich erworben werden.

Die musikalische Umrahmung erfolgte durch „The Good Men of Swing Duo. Vielen Besuchern merkte man an, dass diese Musik durch leichtes Wippen eibnes Fußes passend zum dargebotenen Swing sehr gut ankam. Das Gehörte war nur eine Kostprobe. Am Sonntag, 11. November 11:11 Uhr spielt die „The Good Men of Swing Jazz Band“ in voller Besetzung im Rahmen der bekannten Kulturkreis-Jazz-Matinee mit Weißwurst-Frühstück in der Wiesengrundhalle Nufringen. Weil diese Veranstaltungen sehr beliebt sind, ist es ratsam, sich rechtzeitig um Karten zu bemühen. Eintritt VK 8 EUR, an der Veranstaltungskasse 10 EUR.

Sie dürfen sicher sein, sie hören bestens vorgetragenen Swing und Jazz und noch viel mehr - da geht die Post ab.

 

Horst Maybauer