Vortrag Volkskunst Feierabendziegel

13. April von Edmund Bernt

Die Mitglieder und Gäste waren , vom passionierten Sammler mit Systematik und Pionier der Kategorisierung von Feierabendziegeln, Edmund Bernt aus Flach , begeistert.

So wurden sie  zum Beginn etwas aufgeklärt über  die Herstellung und Haltbarkeit ( Lehmziegel halten bis zu 1000 Jahre ) über Herkunft ( Ziegel stammen aus der Römerzeit) mit unterschiedlichsten Verzierungen und Verwendungen. Im Handwerk Ziegler gab es keinen Meistertitel, sondern man erwarb nach einer siebenjährigen Ausbildung den Titel Spezialist.

Ziegel ist nicht gleich Ziegel. Bevor sie maschinell hergestellt wurden, formte man sie von Hand. Die Ziegler, die sie herstellten, hatten ihre Eigenheiten und Zeichen, an denen man ihre Arbeit erkennen konnte. Ganz besonders gilt das für den Motivziegel, den so genannten Feierabendziegel. Das sind besonders gestaltete Dachziegel, die meist in einer Arbeitspause oder nach Feierabend produziert wurden, wodurch sich in neuerer Zeit der Begriff Feierabendziegel geprägt hat.

Wobei sicher auch viele besonders verzierte Ziegel als normale Auftragsarbeit produziert wurde.

 

Mitten in der Fußgängerzone von Bad Herrenalb ist das im weiten Umreis einzigartige Museum der Feierabendziegel Sammlung im historischen Gebäude im Nordschwarzwälder Bäderstil untergebracht.Es hat von April bis Dezember sonntags 14-17 Uhr, von Mai bis Oktober zusätzlich mittwochs 14-16 Uhr geöffnet. Gruppenführung sind möglich. Wir werden bei Interesse eine Führung anbieten.Zu sehen sind hier außergewöhnliche Ziegel, darunter einige aus dem 15. Jahrhundert. Sie stammen aus dem ehemaligen Zisterzienserkloster Herrenalb. Die größte Zahl der Exponate stellt der renommierte Sammler Edmund Bernt zur Verfügung. Einzelne Ziegel wurden verziert oder mit Aufschriften versehen. Von Rechnungen über Schadensabwehrzeichen, Hinweise auf politische Ereignisse bis zu persönlichem und manchmal auch Derbem. Die Ziegel sind beredtes Zeugnis für das Alltagsleben der Menschen mit ihren Sorgen, Hoffnungen und Ängsten.

 

Lothar Vieth

 

 

 

Wollten Sie schon immer mal wissen und sehen wie ein

Siebenzackiger Spruchfirstziegel mit Dreispitzfigur aussieht? Dann kommen Sie am

13. April um 19:30 Uhr im Gottfried Hermelinkhaus nach Nufringen. In ca  45 Minuten zeigt Edmund Bernt ein Auszug seiner Sammlung. Der Eintritt ist frei!