Kunstausstellung  " es ist alles noch da  "

Bilder von Sabine Riehm

Vorsorglich stellten fleißige Helfer des Kulturkreises Nufringen in den Sitzungssaal im Nufringer Rathaus für die Vernissage-Besucher zusätzlich noch einige Stühle auf, die dann auch alle ihren Besitzer fanden.

 

 

Im voll besetzten Ratssaal begrüßte Jacqueline Vieth, die im Kulturkreis die Vernissagen organisiert, die zahlreich erschienenen Besucher, die Nufringer Künstlerin Sabine Riehm, Gabriele Pfaus-Schiller, die die Einführung übernahm, den Bundestagsabgeordneten Clemens Binninger, die Landtagsabgeordnete Sabine Kurz und unsere Bürgermeisterin Ulrike Binninger. In Ihrem Eingangsstatement merkte man ihr die Freude an, eine hervorragende Vernissage mit einheimischer musikalischer Begleitung anzusagen.

Umgehend bat sie dann auch als musikalische Einstimmung den musikalischen Leiter vom Handharmonika-Club Nufringen, Günther Stoll  den Anwesenden ein Stück aus ihrem großen Repertoire darzubieten. Achim Stoll, Neffe des musikalischen Leiters, entzauberte seiner Handharmonika die Etude e-moll nach einer Flöten-Solfeggie Friedrich d. Großen. Die Zuhörer empfanden diese gekonnt dargebotene Melodie als einen Wohlklang für ihre Ohren und bedankten sich mit langanhaltendem Beifall.

Frau Binninger, begrüßte ebenfalls alle Besucher und merkte an, dass nach dem außergewöhnlichen Hörgenuss des Musikkünstlers man förmlich motiviert sei auch die schönen Bilder dieser Ausstellung zu erwerben. Besonders hieß Binninger die ausstellende Künstlerin Sabine Riehm mit ihren Bildern in den Räumlichkeiten des Rathauses herzlich willkommen und wünschte in Abwandlung des Ausstellungsslogans „es ist alles noch da“, dass es nach der Ausstellung heißen möge: „Es ist nichts mehr da“. Außerdem merkte die   Nufringer Bürgermeisterin an, dass es diesmal eine reine künstlerisch geprägte Nufringer Veranstaltung sei, da sowohl Sabine Riehm als auch der Handharmonika-Club Nufringer Eigengewächs sei.

Sehr interessant war der Einführungsvortrag durch die Künstlerin Gabriele Pfaus-Schiller, die in auch für Laien verständnisvollen Worten die Zuhörer dem künstlerischen Ausdruck der ausgestellten Werke näher brachte. Pfaus-Schiller informierte die Zuhörer sodann:

 

„Malen, so könnte man meinen, ist ganz leicht: man bedeckt eine Oberfläche mit Farbe, gibt ihr diese ohne jene, gern auch erkennbare Form und dann hat man ein Bild. Solche Bilder sehen wir hier nicht, denn Sabine Riehm hat sich für einen anderen Weg der Bildschöpfung entschieden. Es ist ein Weg, den man eigentlich nicht bewusst einschlägt, sondern der sich ergibt, wenn man den leisen Ruf der Bildoberfläche ebenso wie die eigene innere Stimme zu hören vermag und ihnen folgt. Dieser Weg ist langsam und mühsam. Auf diesem Weg geht es nicht darum etwas Bestimmtes fertigzustellen und darzustellen, also etwas zu wollen. Es ist ein dynamischer Vorgang, bei dem sich etwas entwickeln darf.“

 

Pfaus-Schiller vergleicht die Bilder der Künstlerin Sabine Riehm mit denen von Mark Rothko, der ein Maler des Abstrakten Expressionismus und wichtiger Vertreter der amerikanischen Farbfeldmalerei war. Der Vergleich mit Rothko wäre deshalb auch treffend, weil sowohl die Bilder von Sabine Riehm und Rothko geheimnisvoll seien. Ja, die Bilder von Sabine Riehm seien mit der ganzen Seele gemalt, immer Suchend nach dem Wesen des Daseins mit dem Mittel der Farbe. Es gehe Sabine Riehm also um das Suchen und darum, mit dem umzugehen, was man findet. Die älteren Bilder sind geprägt von Wärme, fast kuschelig, von innerem Licht durchdrungen. Rot erschien bisher als vorherrschende Farbe. Auch bei den neueren Bildern ist das Licht geblieben als inneres Leuchten, nicht hell oder grell, sondern eher vorsichtig als sanftes Schimmern, wohl mit der Bedeutung, wo ist der Ursprung dieses Lichts. Die Künstlerin begründet die mit der Zeit sich verändernden Bilder so: Das Bild muss zum Leben passen, es trägt die Spuren des Lebens.

Sabine Riehm findet beim Malen innere Ruhe. Diese innere Ruhe spürt und überträgt sich dem Betrachter beim Verweilen vor den Bildern.

 

Nach dem exzellenten Einführungsvortrag von Frau Pfaus-Schiller gab es einen weiteren musikalischen Gruß, ebenfalls vorgetragen von Achim Stoll. Das Publikum durfte sodann den künstlerisch hervorragend vorgetragenen Stücken „Libertango“ und „Walked Wolfie“ genussvoll lauschen.

 

Die Ausstellung der 32 Bilder ist noch bis 02. Mai im Rathaus Nufringen und in den Räumen der Nufringer Bank zu den üblichen Öffnungszeiten zu bewundern. Alle Bilder können käuflich erworben werden. Preislisten liegen aus.

Abschließend dankte Jacqueline Vieth der Künstlerin für die schöne Ausstellung und wünschte ihr viel Erfolg. Ebenso bedankte sich Vieth bei der Gemeinde Nufringen für die Nutzung unseres schönen Rathauses und gegenüber der Nufringer Bank als Sponsor. Ebenfalls dankte Sie dem Handharmonika-Club, insbesondere Günther, Achim und Peter Stoll für den Ohrenschmaus der musikalischen Darbietungen. Bevor Jacqueline Vieth die Ausstellung offiziell eröffnete, ließ es sich Peter Stoll nicht nehmen zusammen mit seinem Sohn Achim den Anwesenden verschiede James Bond-Musikstücke, z. B. die Titelmelodie „Goldfinger“ mit großem Erfolg darzubieten.

 

Nun eröffnete Jacqueline Vieth die Vernissage und lud zum kostenlosen Umtrunk mit Hefezopf ein. Ein wunderbarer Vormittag, dank des Kulturkreises Nufringen ging dann so langsam nach Gesprächen und Genuss eines Getränks in netter Runde und dem Bilderanschauen dem Ende entgegen.

Horst Maybauer